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Das Flaggschiff im Schlagermeer - MM-Interview mit Manni Schulte und Karl-Heinz Schweter über die "Schlager-Starparade" |
Posted by admin (admin) on 24.10.2007 at 09:57 |
Das Flaggschiff im Schlagermeer - MM-Interview mit Manni Schulte und Karl-Heinz Schweter über die "Schlager-Starparade"
Teil 2: Interview mit Manni Schulte und Karl-Heinz Schweter zur "Schlager-Starparade"
Wie heißt es in den Vorankündigungen zu den "Großen Schlager-Starparaden"? – "Die Karawane zieht weiter" – und mit diesem Schlager-Konzept sind die beiden Münchner Veranstalter Karl-Heinz Schweter und Manni Schulte nun schon im zwölften Jahr erfolgreich unterwegs. MM-Autor Joachim Hendel unterhielt sich mit den beiden Veranstaltern Karl-Heinz Schweter und Manni Schulte, da die nächsten 10 Termine für 2007 schon wieder feststehen.
Am 3. März 1996 ging die erste "Große BR Schlager-Starparade" in der Münchner Olympiahalle über die Bühne. Karl-Heinz Schweter organisierte damals für die Bayerische Rundfunkwerbung diese Großveranstaltung. Damit war eine Idee geboren, die seitdem den deutschsprachigen Schlager-Interpreten und -Gruppen eine Plattform bietet, die es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben hatte. Ein halbes Jahr später folgte nämlich in der Dortmunder Westfalenhalle "Die große WDR Schlager-Starparade" und eine Woche später "Die Große BR-Schlager-Starparade" in Nürnbergs Frankenhalle.
Karl-Heinz Schweter hatte damals bereits in Manni Schulte einen Partner gefunden, der die Szene kannte wie kaum ein anderer. Bislang veranstalteten die beiden Schlager-Experten bereits 63 Großveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet, die von rund 670 000 Schlager-Freunden besucht wurden, allein im vergangenen Jahr waren es bei zehn Veranstaltungen 71 500 Fans die ihren Idolen zujubelten. Alles was Rang und Namen hatte und hat, trat bei diesen Events schon auf.
Musikmarkt LIVE!: Vor fast 12 Jahren veranstalteten Sie die erste "Große Schlager-Starparade" – Wie kamen Sie auf diese Idee?
Karl-Heinz Schweter: Schon als Kind begeisterte ich mich mehr für die Schlager von Ronny oder Freddy Quinn als für die Rolling Stones. Neben meiner Ausbildung zum Großhandelskaufmann arbeitete ich als Disc-jockey in verschiedenen Discotheken, die damals noch alle Schlager spielten. 1987 war es Joachim Hendel, der mich für die Sendung "Hörer machen Programm" entdeckte und so landete ich als Moderator und Redakteur beim Bayerischen Rundfunk. 1990 wurde ich bei einem Münchner Privatsender, der damals ein reiner Schlagersender war, Musikchef und somit vielen auch öffentliche Veranstaltungen in meinen Kompetenzbereich, so auch die "Schlager-Olympiaden" in der Olympiahalle. Nachdem das Programm dieses Senders dann umgestellt wurde, klopfte ich bei der Bayerischen Rundfunkwerbung an und unterbreitete Teddy Parker meine Idee "Die Große BR Schlager-Starparade" zu veranstalten. Das Resultat war eine ausverkaufte Olympiahalle.
Herr Schulte, wie kamen Sie ins Spiel?
Manni Schulte: Durch meine Tätigkeiten bei Bertelsmann, BMG Ariola, Jupiter Records und unter anderem auch als freier Rundfunkpromoter für Hansa Berlin, Sony Music und Jack White kannte ich auch Karl-Heinz Schweter und auf einer Fahrt von München nach Mainz bei der wir über ein Programmheft sprachen, kamen wir auf die Idee die
"Schlager-Starparaden" bundesweit zu organisieren und seitdem bin ich als Partner mit dabei. Wir waren uns einig, dass es wichtig ist, dass wir mit ARD-Sendern kooperieren möchten, die ein Schlager-Format haben und so kamen WDR 4, SWR 4, MDR Radio Thüringen, MDR Radio Sachsen, MDR Radio Sachsen-Anhalt, NDR 90,3, Antenne Brandenburg und HRF 4 noch dazu.
Es fällt auf, dass sich zum Beispiel ein Sender wie Bayern 1 als Kooperationspartner zurück gezogen hat.
Schweter: In letzter Zeit haben auch wieder Gespräche mit den Verantwortlichen von Bayern 1 stattgefunden. Das Problem ist aber, dass das Programm von Bayern 1 geändert wurde und somit laufen seit geraumer Zeit keine aktuellen Schlager mehr, sondern überwiegend internationale Oldies, vereinzelt auch deutschsprachige Oldies, aber das aktuelle Angebot fällt zur Gänze durchs Raster, was zur Folge hat, dass es im großen Bundesland Bayern keine einzige Plattform mehr für den aktuellen deutschen Schlager gibt. Wir müssten die Künstler-Besetzung dementsprechend ausrichten und das können wir nicht, denn unser Konzept ist ein anderes.
Schulte: Das hat zur Folge, dass wir nun schon seit Jahren "Die große Schlager-Starparade" in München ohne den Bayerischen Rundfunk veranstalten. Am 28. Januar 2007 ist die nächste Veranstaltung in der Olympiahalle, aber wie lange wir das in München noch machen können, ist fraglich, das werden wir erst nach dem 28. Januar 2007 entscheiden, ob es in München 2008 noch eine solche Veranstaltung gibt. München ist mit Abstand die Stadt, die am schlechtesten läuft.
Damit steht wohl fest, dass Ihr Konzept nur voll aufgeht, wenn ein Sender kräftig die Werbetrommel rührt?
Schweter: Das kann man so nicht sagen, denn zum Beispiel in Hannover gibt es eine ähnliche Situation. Dort haben wir auch keinen Partner vor Ort und dennoch hat sich erst im Dezember letzten Jahres wieder gezeigt, dass die Nachfrage sehr groß ist. Aber in Bayern ist es schon gravierend. Da gibt es einfach keine Möglichkeiten für neue Künstler und die etablierten können ihre neuen Titel auch nicht bekannt machen, das wirkt sich sehr negativ auch auf unsere "Großen Schlager-Starparden" aus. Besonders schlimm ist es im Großraum München, denn dort kann man nicht mal auf einen anderen Sender ausweichen. Von einer Ausgewogenheit im Programm kann man da nicht mehr sprechen, so etwas ist beispiellos.
Autor: red
Quelle: Musikmarkt (04.03.2007)
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