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Echo 2012 – keck wie Oscar

Posted by admin (admin) on 18.02.2012 at 08:48
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Echo 2012 – keck wie Oscar
 

 

Ina Müller und Barbara Schöneberger solen für mehr Glamourösität beim Echo 2012 sorgen (Foto: Mathias Bothor)

 

 

 

 

Silbermond treten beim Echo 2012 auf (Foto: Sony Music)

 


Berlin - Kecke Gastgeberinnen und Musiker-Laudatoren sollen das Profil des Echo 2012 als wichtigsten deutschen Musikpreis hervorheben. In traditionellem Gewand, aber modisch aufgehübscht wird der deutsche Musikpreis Echo am 22. März in Berlin über die Bühne gehen. Zu den Künstlern, die ihn am Ende als Preisträger in den Händen halten könnten, gehören u.a. Lady Gaga, Udo Lindenberg, Adele, Coldplay, Helene Fischer, Frida Gold und Tim Bendzko. Sie alle zählen zu den Nominees der 21. Echo-Verleihung, die in der Messe Berlin stattfinden und von der ARD live übertragen wird.


Für die erhofften hohen Einschaltquoten beim Echo 2012 sollen neben den Gastgeberinnen Ina Müller und Barbara Schöneberger die Show-Acts Lana Del Rey, Gotye feat. Kimbra und Silbermond sorgen. Das wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zum Echo 2012 auf dem Messegelände unterm Berliner Funkturm bekannt gegeben. Silbermond überbrachten die frohe Kunde ihrer Echo-Teilnahme gleich persönlich. Ebenso Tim Bendzko, der sich zwar keine Siegchancen als Künstler National Rock/Pop ausrechnet, aber die Bedeutung des Preises am Beispiel der eigenen Familie hervorhob. Seine Mutter werde weinen, wenn sie erfahre, dass ihr Sohn gemeinsam mit Peter Maffay in einer Kandidatenriege auftauche. Genau gesagt in einer von 27 Kategorien, mit denen man vor allem das große Gewicht der deutschen Musik reflektieren wolle, so Gerd Gebhardt, Executive Producer Echo. „Die musikalische Vielfalt, die es so auch nur in Deutschland gibt, wollen wir abbilden.“


Zum Echo-2012-Lifting gehört, dass es zwei neue Kategorien gibt. Die Wiedereinführung der Sparte Club/Dance ist laut Gebhardt eine Rektion darauf, dass tanzbare Musik mitnichten out sei, sondern wieder im großen Stil stattfinde und die Massen begeistere. Mit der neuen Kategorie Crossover wolle man beim Echo 2012 wiederum die bedeutende Rolle würdigen, die Künstler wie Adoro oder Gregorian Chants spielen würden. Zum zweiten Mal werde überdies der Radio-Echo von den ARD-Popjugendwellen vergeben (Bekanntgabe der Nominierten am 15. Februar).


Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie e. V., betonte, dass die „Leistungsschau des Jahres der Musikindustrie“ 2012 vor einem angenehmen Hintergrund stattfindet. „Der Markt ist erstmals wieder stabil, es gibt einen positiven Rückenwind für die Branche.“ Als Beleg für den Wandel zum Besseren nannte er die Zahl von „über 70 legalen Online-Musikdiensten.“


Digital wird besser, soll das wohl heißen. Aber eine Echo-Show ist immer noch ein analoges Ereignis, mit leibhaftigen Stars und klassischem Drumherum. Und dafür zeichnet in diesem Jahr nach mehrjähriger Pause erneut die Werner Kimmig GmbH verantwortlich. Deren Geschäftsführer Matthias Alberti versprach eine aufregende Show auf einer komplett neu konzipierten Bühne, die die Messehalle in eine spektakuläre Musikarena verwandeln würde.


Glaubt man Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung, dürfte das Spektakulärste an der Show freilich das Moderatorenduo Müller/Schöneberger werden. Die anwesende Frau Schöneberg untermauerte diese These durch den Dauerbeschuss der PK-Hörerschaft mit kecken und selbstironischen Sprüchen. Vermutlich wird es ihr auch egal sein, dass sie nicht mehr als Co-Moderatorin fungieren wird, sondern eben als Mit-Gastgeberin. Mit dieser Unterscheidung wollen die Veranstalter einen Schwenk in Richtung mehr Glamourösität machen, Vorbild Oscar. Andererseits soll die Tatsache, dass der Echo explizit ein Musikpreis ist, dadurch gewürdigt werden, dass nicht x-beliebige Laudatoren auftreten, sondern Musiker diesen Part exklusiv übernehmen.


„Für uns hat sich einfach eine Situation ergeben, dass wir die Einzigartigkeit des Echo stärker betonen möchte“, so Gerd Gebhardt gegenüber dem "Musikmarkt". „Wir wollten das Showkonzept überdenken und dabei sind halt einige Neuerungen heraus gekommen. Das hat auch mit dem Wechsel des Produzententeams zu tun.“ Der Echo ist der wichtigste Preis der deutschen Musikbranche und schon deshalb ein ganz besonderer.


Diese Behauptung untermauerte Barbara Schöneberger nur allzu gern aus ihrer Sicht. „Das Echo-Publikum ist ganz anderes als das beim Filmpreis oder Bambi. Die Leute sind einfach cooler, schon von den Klamotten her, die sind nicht so verkleidet.“ Und dann gab sie noch einen Lästerhinweis, was das Publikum vom Duo Müller/Schöneberg nicht befürchten müsse: „so eine Dagmar-Frederic-mäßige Moderation“. Damit ist schon mal klar, wer der von Thomas Schreiber ins Spiel gebrachte mögliche Überraschungsgast an der Seite der Gastgeberinnen nicht sein wird. Ansonsten darf nach Schreibers Wort - „vielleicht noch ein internationaler Gast“ – spekuliert werden.


Eine Auflistung der Echo-2012-Nominierte gibt es hier:
http://www.musikmarkt.de/Aktuell/News/News/Echo-2012-Die-Nominierten

 

Autor: Gunnar Leue

Quelle: Musikmarkt - 01.02.2012  

 

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