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Helene Fischer: Mehr Musik statt Medien-Overkill |
Posted by admin (admin) on 12.12.2017 at 10:39 |
Helene Fischer: Mehr Musik statt Medien-Overkill
Treibt auf dem neuen Album die Fusion von Schlager und Pop voran: Helene Fischer (Bild: Kristian Schuller)
München - Den offiziellen GfK-Midweek-Charts zufolge wird das neue Album von Helene Fischer in der kommenden Woche auf Rang eins einsteigen. Alles andere wäre auch eine Überraschung. Bei der Promotion hat sich Universal Music indes bislang zurückgehalten.
Wer damit gerechnet hätte, dass vor der Veröffentlichung des schlicht "Helene Fischer" genannten, siebten Studioalbums ein großer Medien- Overkill einsetzen würde, sah sich getäuscht. So gab es zwar im März einen größeren Auftritt bei Florian Silbereisens "Premierenfest" und am ESC-Samstag war sie zu Gast bei der live in der ARD übertragenen Pre- und Aftershow am Spielbudenplatz auf der Reeperbahn.
Auch die Radiopromotion war angelaufen und wenige ausgewählte Print-Schwerpunkte wie eine ganze redaktionelle Seite in der "Bild" oder eine Strecke in "Stern View" sorgten für ein gewisses Hintergrundrauschen, aber große Interviews oder TV-Specials im Vorfeld blieben aus. Allerdings zeigt die ARD am Donnerstag, dem 8. Juni, zur Primetime um 20:15 Uhr unter dem Namen "Helene Fischer - Die neuen Lieder" den Mitschnitt eines Release-Konzerts, das noch im Mai im Münchner Kesselhaus über die Bühne geht.
Möglicherweise soll die Zurückhaltung aber ermöglichen, dem Album erst einmal die Zeit und den Raum zu geben, den es verdient hat. Denn auf diese Weise bekommt die Musik die Gelegenheit, für sich selbst zu sprechen und ihre Hörer zu finden und zu begeistern. Und in der Tat erwartet die Fans ein vielfältiges, abwechslungsreiches Album, das in der Standard-Edition 18 und in der Deluxe-Version 24 Tracks bietet.
Helene Fischer und ihr Kreativteam haben bei den modern produzierten Tracks die die Grenzen zwischen Schlager und Pop beinahe vollständig aufgehoben. Das liegt nicht zuletzt an den Songwritern, die am neuen Album beteiligt sind. Unter anderem haben Kristina Bach, Jean Frankfurter, Thorsten Brötzmann, Tobias Reitz, Ralf Rudnik, Ali Zukkowski, Joachim Horn-Bernges, Ela Steinmetz, Peter Plate, Ulf Sommer und Simon Triebel Kompositionen und Texte beigesteuert.
Bei einem Track, "Lieb mich dann", taucht die Künstlerin zudem selber als Co-Autorin auf. Aus musikalischen Gründen spricht jedenfalls nichts dagegen, dass auch "Helene Fischer" die Erfolgsgeschichte der Sängerin fortschreiben wird. Und die liest sich beeindruckend: Bis heute haben Universal Music und EMI Music, bei der sie bis zum Merger der beiden Majors unter Vertrag stand, mehr als zwölf Millionen Tonträger der mittlerweile 32-jährigen Sängerin verkauft. Das ergab in der Folge über 30 Gold-, 90 Platin- sowie drei Diamant-Awards und 16 Echo-Trophäen.
Allein vom 2013 erschienenen Vorgängeralbum "Farbenspiel" sind bislang mehr als zwei Millionen Einheiten verkauft worden. Das Werk stand 15 Wochen lang auf Rang eins der Offiziellen Deutschen Charts. Die Single-Hymne "Atemlos durch die Nacht" stellt mit mehr als einer Million verkauften Kopien - darunter gut 900.000 Downloads - den in Deutschland bislang erfolgreichsten Download.
Ihre von Semmel Concerts Entertainment ausgerichtete Stadiontournee haben im Jahr 2015 mehr als 850.000 Besucher gesehen. Und auch dieses Jahr läuft der Vorverkauf für die Liveshows in den Jahren 2017 und 2018 sehr gut. Für die 69 Hallenkonzerte bis Ende 2017 sind bereits mehr als 600.000 Tickets abgesetzt, wie MusikWoche auf Nachfrage bei Semmel Concerts erfuhr. Auch der Vorverkauf für die Stadientournee im nächsten Jahr laufe sehr gut, teilt eine Sprecherin mit. Das könnte bedeuten: Alles richtig gemacht - ob nun mit oder ohne exzessive Kampagne.
Quelle: MusikWoche - 18.05.2017
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