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Interview mit Nachwuchs-Oberkrainer Saso Avsenik

Posted by admin (admin) on 29.11.2009 at 04:54
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Interview mit Nachwuchs-Oberkrainer Saso Avsenik

 

Nachwuchs-Oberkrainer Saso Avsenik hat die Mitglieder seiner Kappelle über Facebook gefunden

 

Der bekannte Musiker Slavko Avsenik feiert bald seinen 80. Geburtstag. Er gilt als einer der Erfinder der sogenannten Oberkrainer Musik, mit der er weltweit erfolgreich war. gemeinsam mit seiner Musikantentruppe Original Oberkrainer sammelte er eine Vielzahl  an Platin- und Gold-Auszeichnungen. Nun tritt sein Enkel, Saso Avsenik, in die Fußstapfen des Opas und veröffentlicht bei Koch Universal sein Debütalbum.

 

Die TV-Premiere am 14. November beim "Musikantenstadl" in der ARD an. Anlässlich des 80. Geburtstags ist auch ein Auftritt von Opa Slavko Avsenik angekündigt. "Musikmarkt" sprach mit dem jungen Musikanten Saso Avsenik über seine Kappelle, klassische Oberkrainer Musik und die Beziehung zu Opa Slavko Avsenik.

 

Fühlst Du Dich ein wenig unter Druck, wenn Du nun mit dem sehr berühmten Nachnamen Avsenik hier in Deutschland dein erstes Album vorstellst?

Der Name ist sicher von Vorteil, ein Privileg. Aber die Leute erwarten von mir Qualität. Mein Opa, Slavko Avsenik, hat ganz viel geleistet und das darf ich nicht schlechter machen.

 

Wie ist denn deine Beziehung zu ihm?

Bisher war ich mehr das Enkelkind. Aber seit knapp einem halben Jahr  sieht er in mir  auch den Musiker. Er nimmt mich jetzt als Musiker ernster.

 

Wie hat er reagiert, als Du angekündigt hast, dass du in seine Fußstapfen trittst?

Am Anfang war er ein bisschen in Sorge, ob das wirklich gut ist. Ich habe ja die Frage der Qualität schon angesprochen. Aber er hat ein gutes Feedback von anderen bekommen, nachdem ich aufgetreten bin, und hat jetzt schon Vertrauen in mich. Ich glaube, er ist jetzt schon stolz.

 

Gibt er dir auch Ratschläge und Tipps?

Ja, mehr theoretische als praktische. Wenn ich bei ihm im Keller probe, kann er über mir in seinem Wohnzimmer alles hören. Wenn ich dann nach dem Üben zu ihm komme,  dann macht er eine Analyse, was ich falsch gemacht habe, was gut geklappt hat. Ich freue mich über die Kritiken, weil ich viele Fehler mache und daraus viel lerne.

 

Was bedeutet Qualität für dich?

Eine Qualität ist Disziplin. Ich habe eine Kappelle mit sieben Leuten und da muss Disziplin herrschen. Die andere Qualität ist, dass alle die Musik mögen müssen und gut spielen können. Sie dürfen auch Neues einbringen und sie müssen zuverlässig sein. Ganz wichtig ist auch das Auftreten, dass die Leute spüren, dass man mit Freude auf der Bühne steht.

 

Wie hast du denn deine Bandmitglieder gefunden?

Die erste Besetzung bestand nur aus Freunden, aber mit Blick auf die Qualität war das zu wenig. Dann kam das Internet ins Spiel. Über Facebook hatten wir mit ein paar Musikanten Kontakt und haben dann Castings gemacht. So habe ich praktisch die ganze Kapelle zusammengestellt.

 

War es denn einfach, junge Leute zu finden, die Oberkrainer Musik toll finden?

Ja, ich war überrascht, dass es mehr Leute gibt, die so wie ich mit der Musik aufgewachsen sind. Es war nicht schwierig. Meine Bandkollegen haben sozusagen mich gefunden.

 

Welches Publikum willst Du mit deiner Musik ansprechen?

Mein Ziel ist es, dass ich ein breites Publikum habe, alte und junge Fans. Mit der klassischen Oberkrainer Musik spricht man erstmal älteres Publikum an. Aber ich will auch eine etws modernere Art der Oberkrainer Musik entwickeln. Junge Leute haben einen etwas anderen Geschmack.

 

Und wie ist es mit deinem ersten Album?

Da sind fünf alte Hits vom Opa und zehn ganz brandneue Titel, die er komponiert hat, und Vilko Ovsenik (Bruder von Slavko Avsenik, Anm. der Red.) arrangiert. Ich habe sie im letzten halben Jahr eingespielt und im September aufgenommen. Mir selber gefallen die Titel sehr. Eigentlich sind mein Opa und Vilko schon lange im Ruhestand. Dass die beiden nach so vielen Jahren ein Projekt mit uns machen wollten, war eine sehr gute Sache für mich. Aber deshalb ist es auch nicht so ganz modern. Es ist klassische Oberkrainer Musik. Wir fangen klassisch an und entwickeln uns dann weiter.

 

Wie war die Zusammenarbeit mit Slavko Avsenik und seinem Bruder Vilko?

Für mich war es eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Und ich mag die Oberkrainer Musik so wie sie ist, die alten Hits und auch die neuen Komositionen.

 

Unterscheidet sich das slowenische Publikum vom deutschen?

Na ja, in Slowenien ist es so zurzeit, dass Oberkrainer Musik auch bei jungen Musikern gefragt ist. Auch alte Leute hören sie, aber die fangen an, eher slowenische Schlager zu hören. In Deutschland ist die klassische Oberkrainer Musik gefragt. In Slowenien muss man schon etwas Neues bringen, damit man gehört wird.

 

Mehr Informationen: Saso Avsenik und seine Oberkrainer – "Musik im Blut" - Koch Universal – tba - VÖ: 13.11.2009

 

Zum 80. Geburtstag von Slavko Avsenik erscheint zudem bei Koch Universal:

Slavko Avsenik – "80 Jahre Slavko Avsenik und seine original Oberkrainer"

Koch Universal – 060252724141

VÖ: 13.11.2009

 

Autor: jk

Quelle: Musikmarkt – 13.11.2009
 
 

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