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Norbert Rier zum Erfolgsrezept der Kastelruther Spatzen |
Posted by admin (admin) on 20.10.2015 at 06:04 |
Norbert Rier zum Erfolgsrezept der Kastelruther Spatzen
Klettern mit ihrem "Heimat"-Album auf der Charts-Treppe bis ganz nach oben: Die Kastelruther Spatzen und ihr Sänger Norbert Rier (zweiter von oben) (Bild: Christian Brecheis/Electrola)
München - Seit mehr als 30 Jahren veröffentlichen die Kastelruther Spatzen in regelmäßigem Abstand Tonträger und erhielten für ihre Alben allein in Deutschland 26 Gold-Awards. Nun gelingt den Spatzen das erste Mal in ihrer Karriere aus dem Stand der Sprung auf Platz eins der Offiziellen Deutschen Charts mit ihrem aktuellen Album "Heimat - Deine Lieder", das beim Universal-Music-Label Electrola erschien.
Außerdem ist es das erste Album, auf dem die Spatzen Coverversionen bekannter Schlager und Volkslieder vertonen. Bislang veröffentlichten sie Spatzen-eigene Songs. "Seit etwa zehn Jahren haben wir die Idee, mal so eine CD aufzunehmen", sagte Norbert Rier als Sänger der Kastelruther Spatzen kurz vor der Veröffentlichung im Gespräch mit MusikWoche. Fans hätten die Band dazu ermuntert und hätten auch den einen oder anderen Vorschlag für die Sammlung beigesteuert. "Uns war es besonders wichtig, dass unser Publikum die Lieder kennt und vielleicht sogar mitsingen kann. Die Leute sollen sich mit diesen Titeln verbunden fühlen."
Die Auswahl der 20 Lieder sei eine Herzensangelegenheit gewesen. Dazu gehören "La Montanara", "Bervagabunden" aber auch "Hearst es net", im Original von Hubert von Goisern. Dies sei für ihn die größte Herausforderung gewesen, gesteht der Sänger. Denn Hubert van Goisern habe doch einen sehr eigenen Stil. Am meisten verbunden fühlt sich Norbert Hier jedoch mit dem Song "Fliege mit mir in die Heimat", das der Tiroler Komponist Franz Winkler 1930 in Argentinien geschrieben hat.
Als Erfolgsrezept nennt Norbert Rier die Liebe zur Musik und die Chance, seine beide Hobbies - Landwirt sein und Singen - zum Beruf gemacht zu haben: "Natürlich hätte niemand aus der Band geglaubt, dass sich die Spatzen mal so gut entwickeln werden. Es hat einfach zur richtigen Zeit alles gepasst." Ihren Durchbruch erlebte die Südtiroler Formation, als sie 1990 den Grand Prix der Volksmusik gewann. "Das war unser Sprungbrett zum Erfolg. Und wir haben dann wahnsinnig viel daraus machen können. Doch natürlich steckt auch viel harte Arbeit dahinter", sagt Rier. "Wichtig ist immer, dass man alles mit dem Herzen macht."
Vom 9. bis zum 11. Oktober versammeln die Kastelruther Spatzen in ihrem Heimatort beim 31. Spatzenfest wieder ihre Fans, anschließend gehen sie auf eine ausgedehnte Tournee, die sie vor allem nach Deutschland führt. Nur im Fernsehen wird man sie nach dem Ende des "Musikantenstadls" vorerst nicht mehr so häufig sehen. Zur neuen "Stadlshow" hat Norbert Rier zumindest seine eigene Meinung:
"Ich habe diese Sendung jetzt einmal gesehen, und das hat mir mehr als gereicht. Es ist schade, dass so eine Institution wie der ,Musikantenstadl' in kürzester Zeit kaputt gemacht wird. Alle Fehler, die man überhaupt machen kann, sind da zusammengekommen." Seine Kritik richtet sich dabei an die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender: "Wenn die TV-Anstalten nur noch das junge Publikum und nicht mehr das ältere erreichen wollen, ist das eine Frechheit. Denn während die älteren am Wochenende zuhause sind, um sich solche Shows anzuschauen, sind die Jungen unterwegs und gehen abends aus. Das war bei uns früher doch auch nicht anders." Aber Norbert Rier hofft, dass sich die Einstellung der Programmmacher irgendwann doch wieder ändern wird. "Im Grunde muss man immer auf den Geschmack des Publikums eingehen."
Quelle: MusikWoche - 09.10.2015
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