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Phrasenmäher - "9 Hits, 3 Evergreens" - VÖ: 17.01.2014

Posted by admin (admin) on 06.02.2014 at 09:03
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Phrasenmäher - "9 Hits, 3 Evergreens" - VÖ: 17.01.2014


»Was wir nicht können, ist Coolness.«
– Irgendwie beruhigend, denn alles andere können sie verdammt gut.


Zum Beispiel auf Genrebeschränkungen pfeifen. Wer die Band kennt, weiß, dass die drei Jungs aus Hamburg, die zu Studienzeiten in Hildesheim eine zweite Homebase gefunden hatten, sich in der Hinsicht nichts vorschreiben lassen. Pop, Rock, Indie, Folk, Ska, Jazz und Elektro; blitzsaubere Mehrstimmigkeit, schwindelerregende Rhythmus-Akrobatik, getragene Choräle und hypermoderne Stakkato-Refrains – alles ihr Barrio. »Es war uns immer wichtig, uns weder ein Genre noch eine Stimmung verbieten zu lassen. Wir möchten in der Lage sein, jede Art von Song schreiben zu „dürfen“. Außerdem sind wir drei sehr verschieden, das allein verschafft uns schon eine ziemliche Bandbreite.«


Tatsächlich: Obwohl zwei Phrasenmäher Brüder sind, sind die drei Bandmitglieder ziemlich unterschiedlich und im Lauf der zehn Jahre, in denen sie nicht nur etliche Preise gewonnen haben, sondern auch die großen Festivalbühnen des Landes bespielten, haben sie aus den unterschiedlichen Stärken ihren eigenen eklektischen Signature-Sound destilliert. Trotzdem machen am Ende alle alles – Phrasenmäher sind ein Kollektiv, fast ein bisschen ABBA-mäßig. Und das Kollektiv ist streng: »Wir sind unsere eigene Kontrollinstanz. Erst wenn alle zu 100% zufrieden sind, ist der Song fertig. Eindimensionalität interessiert uns nicht, weil Gefühle nun mal komplex sind. Moderne Popmusik besteht oft aus Schwermut und übertriebener Ernsthaftigkeit, diesen Weg gehen wir bewusst nicht. Nicht um Komik zu erzwingen, sondern weil das unsere Art ist, mit aktuellen Themen umzugehen. Was uns oft fehlt, ist Abwechslung und die hörbare Lust, neue Sachen auszuprobieren. Uns ist das wichtig, und es hindert uns auch nicht daran, den Finger dabei genauso in die Wunde zu legen. Nur merkt man es vielleicht erst beim zweiten Hören ...«


Korrekt. Hier ist eine Band, die sich traut, Humor zuzulassen. Aber eben nicht von der Sorte, bei der man sich prustend auf die Schenkel klopft. Im Gegenteil: Phrasenmäher brechen Humor endlich wieder in seine feinsinnigen Spielarten auf: Eloquenz, Wortwitz, Intelligenz, Ironie, Übertreibung – und trotzdem nicht verkopft, egal wie ernst es wird. Insofern sind sie die ersehnten Antibewahrer, die sich selbst nicht so ernst nehmen. »Wir prangern Dinge nicht als Selbstzweck an, sondern machen das lieber über Umwege. In Bildern, Details und Symbolen. Aber wir sind auf keiner Mission, wir lachen auch gerne mal über uns selbst.« Das beweisen sie auch live: »Wir werfen unserem Publikum verbal schon mal was an den Kopf und es darf dann auch zurückgeworfen werden. Deswegen sind unsere Konzerte auch nie gleich, sondern immer maximal intuitiv. Außer der Setliste sprechen wir nichts ab und lassen Raum, um die jeweilige Stimmung aufzunehmen. So entstehen Running Gags und Spontaneinlagen und die nächste Show wird dann wieder ganz anders. Die Brüche sind das Spannende, wir langweilen uns sonst schnell.«


Apropos Langeweile: totale Fehlanzeige auf „9 Hits, 3 Evergreens“, dem zweiten Studio-Album von Phrasenmäher. Geht schon damit los, dass auf dem Album 13 und eben nicht 12 Songs sind – »darüber stolpert man natürlich, aber genau das macht uns Spaß. Falls jemand einen der Songs auf dem Album nicht so stark finden sollte, hat derjenige dann immer noch „9 Hits, 3 Evergreens“«. Augenzwinkern und Mitdenken ist auch bei jedem einzelnen Track angesagt. »Jeder Song findet auf einer anderen Ebene statt. Zum Beispiel haben wir uns bei „3,10 m“ viel Mühe gegeben, dass der Song exakt 3 Minuten und 10 lang ist. Die gemeinte zwischenmenschliche Entfernung wird also nicht nur im Text auf diese seltsame räumliche Distanz projiziert.« Weitere nachdenkliche Anteile finden sich in „Karaokebar“ und „Überregional bekannt“ – zumindest bis zu der Sache mit der Kerze ...

 

Wie schon gesagt: Brüche sind das Stichwort. In der grandiosen Zeitgeistbeobachtung „Zwei Jahre in“ genauso, wie wenn’s rund geht in „Dicke Bettdecke“, einem ungenierten Groove-Monster, „Resetknopf“, der umwerfenden Pubertätshommage, oder auf fetten Tanzkrachern wie „König gewöhnlich“, das zwischendurch auch mal richtig böse werden kann, und der selbstbewussten ersten Single „Sollichma“, in der Lady Gaga ausnahmsweise mal nur eine Nebenrolle spielt.


Mit der exakt 90 Minuten und 10 Sekunden langen Version ihrer Auskopplung „Zwei Jahre in“ stellen die drei Musiker von Phrasenmäher aus Hamburg einen Weltrekord auf und bringen den längsten jemals offiziell veröffentlichten Song heraus. Die Fassung besteht aus genau 11.588 Wörtern sowie 494 unterschiedlichen Refrains und die Band hat es sich nicht nehmen lassen, auch das dazugehörige Video in Spielfilmlänge zu drehen.


Im Phrasenmäher-Blockbuster „9 Hits, 3 Evergreens“ sind alle Hauptrollen mit Antihelden besetzt, die Gas geben, ihr Ding machen und dabei so virtuos uncool sind, dass man ihnen glatt einen Oscar in den Tourbus stellen müsste.

 

Videolinks
www.myvideo.de/watch/9398921/Phrasenmaeher_Zwei_Jahre_in_90_Min
http://bcvideo.sonymusic.de/?id=2807324709001


Kauflinks
https://itunes.apple.com/de/album/9-hits-3-evergreens/id735996199?uo=4
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00GNMO1UE/symnl609-21

 


Quelle: Sophia Weber - Sony Music Entertainment - 17.01.2014

 

 

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