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Sieger des Deutschen Musikautorenpreises stehen fest

Posted by admin (admin) on 18.05.2014 at 10:58
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Sieger des Deutschen Musikautorenpreises stehen fest

 

Am 8. Mai auf der Bühne des Berliner Ritz-Carlton: Die Sieger des Deutschen Musikautorenpreises 2014 (Bild: Thomas Rosenthal, GEMA)

 

 

 

Wurde am 8. Mai 2014 an Efrat Alony, Martin Todsharov, Robot Koch, Isabel Mundry, Charlotte Seither, Kasalla, Axel Bosse, Marko Nikodijevic, Udo Jürgens und die Sportfreunde Stiller verliehen: Der Deutsche Musikautorenpreis (Bild: GEMA)

 

 

Berlin - Die GEMA verlieh am Abend des 8. Mai 2014 im Berliner Hotel Ritz-Carlton zum sechsten Mal den Deutschen Musikautorenpreis. Die Auszeichnungen in den zehn Kategorien gingen an Efrat Alony, Martin Todsharov, Robot Koch, Isabel Mundry, Charlotte Seither, Kasalla, Axel Bosse, Marko Nikodijevic, Udo Jürgens und die Sportfreunde Stiller.


Zunächst aber gaben die Ausrichter bekannt, dass neben den Preisträgern künftig nun auch die Nominees in die Akademie Deutscher Musikautoren einziehen, die Ruhmeshalle des Musikautorenpreises.


Der GEMA-Vorstandsvorsitzende Harald Heker nutzte seine Begrüßung zudem zu einem Appell in Richtung Politik: Jetzt müssten die "wohlklingenden Absichtserklärungen" Einzug in die Realität halten, forderte Heker: "Musik ist ein unschätzbarer Wert für die Gesellschaft, und dieser Wert muss gefördert werden."


Als Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA gab der Komponist Enjott Schneider anschließend einen kleinen Exkurs über die Geschichte des Autoren im Laufe der Jahrtausende. Schneider sagte aber auch: "Wer nach Flatrate und billigstem 'All You Can Eat' schreit, der schickt den Autoren in die Armut."


Die Sportfreunde Stiller, Peter Brugger, Florian Weber und Rüdiger Linhof, erhielten später für ihren Hit "Applaus, Applaus" den Musikautorenpreis für das erfolgreichste Werk des Jahres 2013. Der Titel kletterte bis auf Rang vier der MusikWoche Top 100 Singles und hielt sich von Mai 2013 bis Februar 2014 ganze 39 Wochen in der Hitliste, davon zwölf Wochen unter den Top Ten.


"Ich bin Atheist", sagt Florian Brugger in seiner Dankesrede, "aber ich glaube an die Kraft der Musik in Ewigkeit."


Die Auszeichnung für das erfolgreichste Werk des Jahres basiert auf einer Auswertung von Media Control, die übrigen neun Musikautorenpreise beruhen auf den Entscheidungen einer Fachjury.


So ging der Preis in der Kategorie "Komposition Jazz" an die Jazz-Sängerin, Texterin, Komponistin und Bandleaderin Efrat Alony, die unter anderem das Album "A Kit For Mending Thoughts" veröffentlichte. Einen Musikautorenpreis für seine Filmmusiken zu Werken wie "Kokowääh" Clip, "Vaterfreuden" Clip, "Jud Süß - Film ohne Gewissen" Clip oder dem TV-Thriller "Mogadischu" erhielt der Komponist und Produzent Martin Todsharow, die Auszeichnung in der Sparte "Komposition Solokonzert" ging an Isabel Mundry. In der Elektrokategorie ging die Auszeichnung an den unter dem Namen Robot Koch aktiven Produzenten Robert Koch, der einst mit Jahcoozi arbeitete und jüngst unter dem Namen Robots Don't Sleep das Album "Mirror" veröffentlichte. Ein weiterer Musikautorenpreis im Bereich Komposition ging schließlich an Charlotte Seither für ihre Arbeiten im Bereich der zeitgenössischen Chormusik.


In den Textkategorien gingen die Auszeichnungen mit dem Deutschen Musikautorenpreis in diesem Jahr an den Sänger und Songwriter Axel Bosse ("Text Pop/Rock", "Kraniche", "So oder so") und die Kölner Mundartformation Kasalla ("Text Mundart") um Songwriter Flo Peil (Bläck Fööss, Paveier, Peilomat) und Sänger Bastian Campmann.


Den mit 10.000 Euro dotierten Preis für die Nachwuchsförderung erhielt der 1980 im serbischen Subotica geborene Komponist Marko Nikodijevic, der unter anderem ein Aufbaustudium für Komposition in Stuttgart absolvierte, in Weimar, Salzwedel, Baden-Baden und Paris arbeitete und 2013 einen Förderpreis der Siemens-Musikstiftung erhielt.


Schon vorab stand fest, dass der Sänger, Komponist und Textdichter Udo Jürgens den Deutschen Musikautorenpreis 2014 für sein Lebenswerk erhält. Udo Jürgens sei es gelungen, unvergessliche Melodien mit mal heiteren, mal nachdenklichen und philosophischen Texten zu vereinen, hieß es in der Begründung der Jury. Im Laufe seiner Karriere schrieb Jürgens rund 1000 Lieder und verkaufte weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger, zuletzt veröffentlichte der Künstler das Album "Mitten im Leben":


"Tote Fische schwimmen mit dem Strom", sagte Udo Jürgens. "Ich aber bin immer gegen den Strom geschwommen." Die Gäste feierten Udo Jürgens mit stehenden Ovationen; der Preisträger bedankte sich mit einem Hit-Medley.


Die Preise des Abends überreichten Laudatoren wie Nina Eichinger, Julia Dietze, Elif Demirezer, Axel Bosse, Cat Ballou, Haindling und Cherno Jobatey. Die hervorragende Laudatio der deutsch-türkischen Sängerin Elif für Bosse geriet dabei gleich zum Auftakt der Verleihung zu einem emotionalen Höhepunkt. Auch Preisträgerin Efrat Alony zeigte sich zu Tränen gerührt. Hans-Jürgen "Haindling" Buchner lieferte später die Laudatio auf den Preisträger in der Mundart-Kategorie, und sprach somit als Niederbayer über eine Kölsche Formation.


Die Veranstalter der GEMA erwarteten zur Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises rund 300 Gäste aus Kultur, Politik und Medien im Hotel Ritz-Carlton. Auf der Gästeliste standen unter anderem Henning Wehland, Der Graf, Rolf Zuckowski, Muriel Baumeister, Christopher von Deylen (Schiller), Jutta Staudenmayer oder Annemarie Eilfeld.


Zur Jury für den Deutschen Musikautorenpreis 2014 gehörten der als Bläck Fööss-Produzent bekannte Komponist und Textdichter Reiner Hömig, der Komponist und Schlagzeuger Martin Christoph Redel (Ensemble Kontraste), die Pianistin Julia Hülsmann, der Textdichter und Komponist Danny Dziuk, der Filmmusikkomponist Karim Sebastian Elias, der Pianist Moritz Eggert und der DJ, Musiker und Produzent Hannes Teichmann (Gebrüder Teichmann, Festplatten).


Die Auszeichnung stand erneut unter dem Motto "Autoren ehren Autoren". Als Schirmherrin des Deutschen Musikautorenpreises trat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auf, Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Die Journalistin und Moderatorin Katty Salié ("aspekte", "west art") führte bereits zum zweiten Mal durch die Veranstaltung.

 

Quelle: MusikWoche - 09.05.2014

 

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