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Urheberrecht: Marek Lieberberg fordert Regierung zum Handeln auf |
Posted by admin (admin) on 30.04.2009 at 10:48 |
Urheberrecht: Marek Lieberberg fordert Regierung zum Handeln auf
Kapitulation vor dem "Gratis für alle" kann man nicht wirklich wollen: Marek Lieberberg (Foto: Marek Lieberberg Konzertagentur)
Frankfurt - Ausführlich hat Marek Lieberberg im Beitrag "Das wollt ihr nicht wirklich" in der Wochenend-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" das Urheberrecht und den Raubbau an geistigem Eigentum thematisiert. Dieser errege die Gemüter der Regierenden nicht, dabei seien gerade hier Regeln nötig: "Wieso erlauben wir hier die flächendeckende Enteignung?", so der Veranstalter.
In Zeiten, in denen das Problem "Gratis für alle" um sich greift, fragt sich der Impresario, auf welcher Seite die Politik steht. Dabei haben gerade erst 160 Autoren, Verleger und Wissenschaftlicher den "Heidelberger Appell" unterzeichnet, der alle Versuche ablehnt, "das für Literatur, Kunst und Wissenschaft fundamentale Urheberrecht, das Grundrecht der Freiheit von Forschung und Lehre sowie die Presse- und Publikationsfreiheit zu untergraben".
"Der willkürliche, ungehinderte und kostenlose Zugriff auf alle geistigen Inhalte sowie der so genannte freie, benutzergenerierte Content führen über File-Sharing und digitale Piraterie zu einer Erodierung kreativer Rechte", so Lieberberg. Konsequenzen seien das "Versiegen intellektueller Quellen und die Verarmung der kulturellen Landschaft".
"Ist man rückständig und (...) ein Brutalkapitalist, wenn man diesen Free Flow im Internet für verhängnisvoll hält?", so Lieberberg weiter. Das Internet als geläufigstes Kommunikationsmittel heutzutage in Frage zu stellen, sei nicht sinnvoll, wohl aber: "Wie sich bereits im kollabierenden Finanzsystem gezeigt hat, benötigen wir Regeln. Eine Politik, die hier versagt, macht sich sehenden Auges schuldig."
Doch nicht nur die Politik warnt der Veranstalter vor der Erodierung geistigen Eigentums und der Kapitulation vor dem "Gratis für alle": "Wir Veranstalter, Verleger und Künstler brauchen das hier: den Stolz, uns nicht selbst wegzuwerfen."
Die nächste Chance, die Politik auf die Problematik zu stoßen, ergibt sich Anfang Mai: Im Rahmen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft findet dann ein Hearing zur Musikwirtschaft statt, bei dem Vertreter der Bundesregierung gemeinsam mit Kreativen und Branchenvertretern über Bedeutung und Potenziale der darstellenden Künste in Deutschland diskutieren.
Autor: ml
Quelle: Musikmarkt - 30.03.2009
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