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Edo Zanki

Edo Zanki
* Geb.: 19.10.1952 
  
Web: http://www.zanki.de 
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(aktueller Stand - Februar 2006)


Edo Zanki wird am 19.10.1952 in Zadar / Jugoslawien geboren. Mit seinen beiden älteren Brüdern macht er „wilde Hausmusik mit allem, was rumlag.“

Die Familie Zanki zieht mit dem fünfjährigen Edward nach Deutschland „und bezieht ein lauschiges 12qm-Zimmer in einer der Baracken des Auffanglagers Zirndorf. 15 Monate etwas weniger Hausmusik“. Die Familie zieht dauraufhin nach Karlsdorf bei Bruchsal, wo sein Vater eine Arbeitsstelle findet. Bruder Vilko wird Berufsmusiker und holt den 14jährigen als Keyboarder in seine Bands, die „Edo und die Markees“ sowie „Edo and Friends“ heißen - „berühmt für unsere exzessiven Tanztees und unser Soul-Repertoire.“ Gemeinsam mit Vilko schreibt er einige Jahre später erste Songs für Joy Fleming und Peter Horton.

Edo - 1. Platte von 1969

Schließlich unterschreibt Edo beim Global-Label einen Solistenvertrag. Er interpretiert „Caroline“ und andere Nachproduktionen englischer und amerikanischer Originale. Mit der Einsicht, dass es so nicht weitergehen könne, versucht er sich 1972 mit dem flüssigeren Namen Don Anderson an einem neuen Sound. Mit dem Dave Mason-Titel „Feelin‘ Alright“ überschreibt er seine erste Solo-LP, auf der neben Joy Fleming zahlreiche Mitglieder der späteren Ralf Nowy Group mitwirken (u.a. Keith Forsey, Paul Vincent).

Nach einigen Monaten erklärt er zu dieser mit neun Eigenkompositionen ausgestatteten Produktion: "Diese LP hat mich zunächst mal befriedigt – aber die ganzen Aufnahmen, die Aufmachung, die Stücke selbst hätte man noch besser machen können.“ Ein Jahr später erscheint die LP „The eagle flies“, die von der Kritik nicht gerade wohlwollend aufgenommen wird: „Zanki ist gewiss ein begabter Musiker“, wie STEREO kommentiert, „aber einer, der noch zu viel ins Leere tapst. Was er hier bietet, klingt oft unausgegoren, ungehobelt, wirkt nicht selten auch geholzt. Und schade ist, daß man keineswegs immer versteht, was er eigentlich singt.“

Aus dem Inner-Sleeve von Feelin' Alright

Nach diesen beiden Veröffentlichungen unter dem Pseudonym Don Anderson wird es etwas ruhiger um den Interpreten Edo Zanki. Ende 1976 strahlt das dritte Programm des Norddeutschen Rundfunks das 45 Minuten-Feature „Mein Name war Don Anderson“ von Otto Draeger aus. Edo nimmt wieder seinen bürgerlichen Namen an und geht 1977 ins Studio, um mit der Creme der Münchner Studiomusikerszene (Dave King, Paul Vincent, Keith Forsey) seine erste LP für den neuen Vertragspartner CBS einzuspielen. „Jetzt komm‘ ich“ wird im Winter 1977 veröffentlicht. „Sensible Musik, mit harten Rhythmen unterlegt, teils gekonnt vom Rock zum Reggae abdrehend“, erkennt AUDIO.

Zanki, der parallel zur Veröffentlichung im Vorprogramm von Leo Sayer seine Songs ‘live‘ präsentiert, reagiert auf Klassifizierungen wie „Funky Soul“ (was sich nicht nur aus klanglichen Gründen geradezu anbietet) eher zurückhaltend. „Ich bin nur versucht, persönliche Musik zu machen: Erlebtes, Alltägliches“, betont er in einem Interview und lässt lediglich einen Begriff wie Soul unwidersprochen stehen. Zanki: „Damit bin ich aufgewachsen, dazu stehe ich.“

Während der geborene Jugoslawe und Wahl-Badenser im Titelsong seiner LP die ZDF-Hitparade und die dort präsentierten, seichten Klischeeschlager persifliert, ist er allerdings selbst (etwa in „Inseltraum“) in diese Falle getappt. Doch Zanki ist Musiker und Mensch genug, dies als erster selbst zu realisieren und Konsequenzen anzukündigen.

„Jump Back“, der Sprung zurück, präsentiert Zanki wieder englischsprachig. „nicht ganz freiwillig, weil doch in Deutschland Rockmusik wie ich sie mache, die amerikanisch angehaucht ist und auch Jazz-, Funk- und sogar Soulelemente enthält, grundsätzlich nur dann akzeptiert wird, wenn sie englischsprachig ist“.

Während Zanki im Sommer ’78 erste Tracks wiederum mit den Münchner Musikern einspielt, ist bei den Berliner Sessions im Januar ’79 seine spätere Band im Studio: Alfred Kritzer (Keyboards), Bruce Wallace (Keyboards), Gaggy Mrotzek (Gitarre, früher bei Kin Ping Meh), Norbert Hamm (Bass), Armin Rühl (Schlagzeug) und Ralf Nowacki (Percussion).

Ohne Nowacki geht die Zanki-Band im Mai auf Deutschlandtournee durch die Clubszene. Selbst der STERN widmet Zanki, „der beweisen will, wie gut Kraut-Rock sein kann“, eine ganze Seite im Blatt. Während Zanki seine LP mit dem Fremdtitel „Jump Back“ eröffnet (ein Großteil der Songs stammt aber aus der Feder der Brüder Edo und Vilko Zanki) und auch Kompositionen von John Fogerty und Leon Russell interpretiert, hat Tina Turner an Zankis „Viertel vor neun ...“ vom „Jetzt komm‘ ich“-Album Gefallen gefunden. Die englische Version („Fruits Of The Night“) stellt sie als Opener ihrer Langspielplatte „Rough“ vor.

SOUNDS urteilt nach der Veröffentlichung von „Jump Back“: „Zanki ist einer der potentesten Sänger auf der deutschen Szene. Mit einer leicht rauchigen, sehr modulationsfähigen Stimme, immens ausdrucksstark in ruhigen, balladenhaften Stücken und verhalten kraftvoll bei rockigen Titeln.“

1979 scheint das Jahr Edo Zankis zu werden. Nach ausgezeichneten Reaktionen auf die Platte und seine Konzerte, präsentiert Fritz Rau (Lippmann & Rau) Zanki und Band neben Snowball, Lake, Nina Hagen, Udo Lindenberg, u. a. bei zwei Open Airs (Pforzheim, Loreley) Anfang August. Fasziniert vom Vollblutmusiker Zanki gibt Rau diesem eine weitere Chance, sich zu profilieren: Vor fast 70.000 Besuchern eröffnet Zanki den musikalischen Reigen im Vorfeld des Who-Auftritts auf dem Reichstagsgelände.

Leider wird Zanki nicht zu einem Umsatzgaranten und auch seiner 80er Veröffentlichung „Here Comes The Night“ - wiederum in englisch - ist der kommerzielle Durchbruch nicht beschieden. Zanki: „Danach hatte ich künsterlisch erst mal Sendepause, denn man ließ mich zu dieser Zeit noch nicht machen‚ was ich wollte.“

„Der Aussteiger von 1980“ (Wolfgang Spindler) ist zwischenzeitlich nicht untätig, auch wenn er nicht unter eigenem Namen auftritt oder Platten einspielt. Als Komponist, Musiker oder Produzent ist er maßgeblich an LP-Produktionen von der Bleibtreu Revue , Wolfsmond, Milva, Ina Deter (mit ihr hat er 1986 einen kleinen Single-Hit) und Herbert Grönemeyer beteiligt. Ry Cooder nimmt einen Zanki-Song auf und Ulla Meinecke lässt sich von ihm

„Tänzerin im Sturm“ maßschneidern. Auf ihrer Durchbruch-LP ”Wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig” ist Zanki bei dem Hit ”Die Tänzerin” übrigens Duo-Partner.

Mittlerweile hat Bruder Vilko das lange geplante, eigene 24-Spur-Tonstudio in Karlsdorf bei Bruchsal erstellt - in einer ehemaligen Zigarrenfabrik. Dort spielt Zanki über einen Zeitraum von 18 Monaten Songs auf Band. Aus dieser Sammlung wählt er die Kompositionen für „Wache Nächte“ aus, die er dann im Kangaroo-Studio mit der bewährten Crew (plus Gitarrist Mimi Poulakis, vergl. Herwig Mitteregger, Spliff) aufnimmt und ihm gelingt damit ein glänzendes Comeback „Zankis Musik ist elektrisierend“, schreibt der MUSIK EXPRESS über „Wache Nächte“.

Das Album wird „mit erstaunlichen Reaktionen der Zuhörer“ im Frühjahr 1984 auch live präsentiert. Neben der Arbeit am Debut von Anne Haigis und einem Album von Richard T. Bear beginnt Edo Zanki mit der Arbeit an seinem eigenen Album „Ruhig Blut“, das 1985 erscheint und dem zwei ausgedehnte Deutschland-Tourneen folgen. „Danach kam meine zweite größere Pause, in der ich wieder produzierte und daran gearbeitet habe, meine Musik noch besser auf den Punkt zu bringen“.

Zanki und Band, 1984

1986 wirkt Edo Zanki an Ina Deters Album „Frauen kommen langsam aber gewaltig“ mit und ist auch im folgendem Jahr bei ihrem Live-Album und der Studioproduktion „Ich will die Hälfte der Welt“ dabei.

1989 ist Edo Zanki mit der italienischen Band Modulazione im Studio und beteiligt sich daneben an der Produktion von Michael Hoffmanns Album „Hoffmann“.

Ab 1990 widmet sich Edo Zanki wieder fast ausschließlich der Umsetzung seiner eigenen musikalischen Ideen. Beim neuen Partner WEA Music erscheint das Album „Und wir kriegen uns doch“, das ihm mit der Single „Uns bleibt die Nacht“ Chart-Debut in eigener Sache beschert. Nach einer ausgedehnten Tournee zwischen Hamburg und München beginnt er 1991 mit der Produktion seines neuen Albums „Ich muß verrückt sein“, das im April 1992 erscheint. Die anschließende Tour führt ihn durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

1992 folgt das Album „Komplizen“, beim neuen Plattenpartner Sony, diverse Fernsehauftritte und eine Clubtour.

1994 erscheint Edos 10. Soloscheibe „10“. Aber in einer Zeit in der Plattenfirmen nur ans Fusionieren denken und Radios dogmatisch an Ihrem neuesten Götzen „Format“ und „Musikfarbe“ hängen, einer Zeit in der jeder schnöselige Radionovize einfach behaupten kann, dass er aus seinen Umfragen ganz genau weiß, dass seine Hörer auf solch stimmliches Gejodel überhaupt nicht können, da scheint es wenig erfreulich und sinnvoll sich anzubiedern.

In den folgenden drei Jahren widmet sich Edo wieder intensiver der Toningenieur-, Producer- und Songwriterarbeit, incl. Aufnahmen von Klassik und Jazz. Remixt und Produziert unterschiedlichste Alben von Nino de Angelo bis Ganz Schön Feist.

1999 wird Edo gebeten, einige Live-Konzerte von Sabrina Setlur und später auch für Xavier Naidoo aufzunehmen und für diverse Fersehsendungen zu mischen. Xavier (der zwischenzeitlich den smarten Radiomann von vorhin Lügen gestraft hatte) und Edo mögen sich gleich. In Xaviers Liveband spielen auch zwei Mitglieder von Edos Band und es entsteht die Idee eines Live-Albums von Xavier, das Edo produziert und das mittlerweile auch vergoldet ist. Im selben Jahr beginnt die Zusammenarbeit mit den Söhnen Mannheims und erste Songs für Edos neuestes Album entstehen.

2000 ist ausgefüllt mit der Fertigstellung des Albums „Zion“ und diverser Singles der Söhne Mannheims. Ab Mitte 2000 werden die Singles, Ende 2000 das Album mit überwältigendem Erfolg veröffentlicht. Parallell entsteht Edos elftes Soloalbum „Die ganze Zeit“. „Ich bin mit Hilfe meiner Freunde aus einem tiefen emotionalen Tal gekommen und fühle mich so glücklich wie nie und ganz auf der Höhe der Zeit. Meine wunderbare Band musste mich ordendlich knuffen und anschieben bis mein Motor wieder ansprang und ich richtig auf Touren gekommen bin und dann unbändige Lust auf´s Singen und Songschreiben bekommen habe. Dazu kam die Arbeit mit den herrlich lebendigen und chaotischen Söhnen Mannheims. Sie machten mich aufgeregter, ich machte sie ruhiger, es war einfach toll.“

Im Januar 2001 wird es fertiggestellt und im März veröffentlicht. Zuvor erscheint die Single „Gib mir Musik“, eine Cover-Version des Titels „Viertel vor Neun...“ von der LP „Jetzt komm ich“. Unterstützt wird er hier neben den „Söhnen“ Xavier Naidoo und Rolf Stahlhofen auch von Sasha und Till Brönner. (Interviews zur Platte)

Im Frühjahr 2001 tritt Edo bei einigen Konzerten der Zion-Tour zusammen mit den Söhnen Mannheims auf. Auch als die Söhne als Vorband von U2 in Köln und München agieren, ist Edo mit von der Partie. Im April geht Edo dann endlich wieder selbst auf Tour. Mit der Besetzung: Edo Zanki (voc), Bo Heart (key), Neil Palmer (key), Ali Neander (g), Susanne Vogel (b), Ralf Gustke (dr) und den Special Guests: Yvonne Betz (voc), Helena Paul (voc) & Butch Williams (voc). Bei einigen Konzerten werden Zanki & Friends dabei auch von Xavier Naidoo und Rolf Stahlhofen unterstützt. Nach einigen Open-Air-Konzerten im Festival-Sommer wird im Herbst die „Gib-mir-Musik-Tour“ fortgesetzt. Diesmal ohne Chor und Prominente, aber nichtsdestotrotz mit großem Erfolg.


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